Dann eben Bäcker...

Am 2.3.1898 erblickte mein Großvater Cord Blanck in Iselersheim das Licht der Welt. Als er seine Schulzeit beendet hatte, wurde er von seinem Vater dem Schuster Cord Blanck gefragt, was er werden wollte. Er wollte natürlich auch Schuster werden und weil man gehört hatte, dass der Schuster in Ebersdorf einen Lehrling suchte, machte man sich mit dem Fahrrad auf den Weg. Leider hatte der Schuster gerade einen Lehrling eingestellt, aber er riet: Goht man no’n Bäcker, de socht uk noch‘n Liehrjung!

 ….so genau nahm man das damals wohl nicht….

Nach der Lehre 1912 bis 1915 und einigen Gesellenjahren in Ebersdorf und Geestemünde heiratete er 1924 Katharina Kahrs (*1902), Tochter eines Torfschiffers aus Ostendorf.

 Der Firmengründer,  laut Ausweis : Nationalität "preußisch".

Kleine Bäckerburschen vor dem Ladeneingang; wahrscheinlich Johann und Kurt Blanck 1934.

Er absolvierte die Meisterprüfung 1925 und im selben Jahr wurde auch das Grundstück gekauft und mit dem Bau des Bäckerei- und Wohngebäudes begonnen. 

Unsere Bäckerei nach der ersten Erweiterung.

Die Bedingungen damals waren aus heutiger Sicht unvorstellbar, teils abenteuerlich und sehr hart. Dazu haben wir hier ein kleines Juwel : 

Gunda Steffens (geb. Blanck), die jüngste Tochter des Betriebsgründers, hat uns einen Aufsatz zugeschickt, den sie im Jahre 1957 auf der Handelsschule über „Unsere Bäckerei“ geschrieben hat. Sie beschreibt sehr ausführlich und bildhaft, unter welchen Umständen die Bäckerei errichtet und mehrfach erweitert wurde.

Erste Knetmaschine und Rührmaschine (etwas zweckentfremdet)

Kurt und Johann Blanck.

Die Waren wurden zu Fuß, mit dem Fahrrad, der Torfkarre oder mit dem Pferdekarren ausgeliefert.

Sechs Kinder kamen im Hause Blanck zur Welt. Die beiden Söhne lernten Bäcker, wobei Johann Blanck 1959 die Bäckerei Blanck in Lintig gründete, die heute von seinem Sohn Martin mit dessen Frau Silke geführt wird. 

Der ältere Sohn Kurt Blanck, (*1928) begann allerdings zuvor eine Ausbildung zum Lehrer auf der Lehrerbildungsanstalt LBA in Stade -  musste dann aber wohl wegen der Kriegs- und Nachkriegswirren die Bäckerei übernehmen. Er absolvierte die Lehre 1947 und nach einigen Gesellenjahren in Bederkesa, 1953 die Meisterprüfung. Er heiratete 1954 Meta Wichmann, (*1930) die Tochter des Musikers und Kaufmanns/Kolonialwarenhändlers in Abbenseth. Nach dem frühen Tod des Betriebsgründers übernahmen sie 1960 den Betrieb. Kurt Blanck hat den Betrieb deutlich durch das Fahren der Verkaufstouren erweitert. Der ganze Stolz war anfangs ein Auto der Marke Goliath - mit Weißwandreifen!!!. Später wurde ein VW Bus gekauft. Außerdem wurde (natürlich) wieder angebaut und 1968 ein ölbetriebener Backofen gekauft

Der Goliath Kombi - Stolz der ganzen Familie

Backwaren Auslieferung mit dem Pferdekarren

Sie haben vier Kindern das Leben geschenkt, von denen ihr Sohn Cord (*1963), (das bin ich) von 1979 bis 1981 das Bäckerhandwerk erlernte. Nach diversen Arbeitsstellen bei „Garde“ in Bremen und der „Wiener Feinbäckerei“ in Bremen, bei der „Turmbäckerei“ in Lüneburg, der Bäckerei Meyer in Bardowick bin ich dann zu Hause eingestiegen. Dazwischen konnte ich ein mehrmonatiges Volontariat bei dem bekannten Konditormeister und Ausbilder der Hamburger Konditoren-Schule, Jürgen Kanzelmeier in der Bäckerei Weiß in Tostedt machen.

Im Juli 1987 habe ich meine Meisterprüfung in Hannover absolviert und musste wegen der Erkrankung  unseres Vaters sofort den Betrieb führen. 

Im Juni 1991 hat mich dann Monika Kohrs geheiratet, die schon vor ihrer Ausbildung zur LTA an der Obstbauversuchsanstalt in Jork und ihrer Arbeit als Sachbearbeiterin eine große Liebe zum Verkauf gezeigt hatte. (Hier voller Stolz in ihrem "ersten Laden") 

Unsere Tochter Carolin hat Psychologie studiert und schon während ihres Studiums in Berlin das Start-up „Kopfsachen“ mitgegründet. Sie arbeitet außerdem als Psychotherapeutin.

Am 1.1.1996 haben wir den Betrieb dann offiziell übernommen und mit einem Komplett-Umbau und Erweiterung der Backstube zukunftsfähig gemacht. Nach Belieferungen in Alfstedt und zweier Nettomärkte, konnten wir uns durch den Aufbau unserer Snack-Touren, unsere Belieferung in Hesedorf bei Wera „Brötchen und mehr“ und die Belieferung vieler Schausteller erweitern. So dass wir ab 2016 die Produktion deutlich ausgeweitet haben und u.a. einen zusätzlichen Wagenofen, eine Siloanlage, große Kühlräume und Gärunterbrecher(Reiferaum für Brötchen) und diverse Maschinen angeschafft haben und auch den Laden nochmal komplett erneuert haben. 

Im September 2000 konnten wir das 75-jährige Jubiläum feiern 

und am 7.9.2025 möchten wir das 100-jährige Bestehen unserer Bäckerei begehen. 

Drei Jahre später 2028, so der Plan, möchten wir den Betrieb in jüngere Hände geben. Wir suchen schon aktiv nach einem/r Nachfolger/in. Es wäre doch schön, wenn diese Historie noch um einige Kapitel erweitert würde.

© Bäckerei Blanck. Alle Rechte vorbehalten.

Besuchen Sie auch die Website meines Cousins Martin Blanck, der in 27624 Geestland OT Lintig eine Bäckerei führt. 

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